Sunday, May 10, 2015

7. Tag: Muttertag und 80 Fahrradkilometer durch den Spreewald


Spreewald - Fischer im typischen Kahn
 
Flußüberquerung

Fahrradweg im Spreewald - nicht eindeutig zu erkennen... aber: Schön!

Also eins muss ich ja gleich zu Beginn klären: Einen Spree-Wald im wörtlichen Sinn haben wir nicht gefunden. Das Biosphärenreservat "Spreewald" setzt sich zusammen aus einer unendlich lang erscheinenden Kette von Teichen, Seen, Bächen, Flüssen, Kanälen, riesigen Wiesen, kleineren Baumgruppen und Wäldchen bis hin zu zahllosen Deichen, Wehren und kleinen Schleusen. Insgesamt 474,85 km² mit ca. 27% Waldanteil.



Fahrräder aus dem Auto holen.

Nach nächtlichem Gewitter mit viel Regen sind wir gut ausgeruht und mit leckerem Frühstück im Bauch gegen 08.30 Uhr gestartet.
Im Best Western Hotel Spreewald tobte hinter uns eine Reisegruppe, deshalb haben wir uns rasch aus dem Staub gemacht. Viel Staub gab es allerdings wegen dem Regenfall in der Nacht nicht. Dafür graue Wolken mit zaghaften Sonnenstrahlen und viel Wind. Uns lockte eine - nach Plan ca. 60 km lange Tour - nach Schlepzig und zurück. Letztlich kamen wir abends auf über 80 Kilometer. Wir hatten uns zwischendurch verfahren und sind eine etwas längere Strecke zu unserem Ziel gefahren. Dadurch konnten wir schöne Naturbeobachtungen machen. Nun kommt zu unseren gesichteten Tieren eine große Menge an Schwänen hinzu, die alle zusammen auf einem Fischteich gründelten und ein Biber.

Spreewaldsiedlung
Unsere Route führte uns durch Neu-Lübbenau mit einer stilvollen Plattenbausiedlung. Die ganz alten Betonsünden waren überwiegend gar nicht mehr bewohnt. Daneben tummelten sich bereits schön renovierte Mehrfamilienhäuser mit gelungenem Umfeld, schöner Landschaftsgestaltung, Baumwuchs, hervorragenden Straßen, Bürgersteigen und Zuwegen sowie Kunst am Bau. Die Spreewaldsiedlung beeindruckte durch fleißige Infrastrukturmaßnahmen und einer gelungenen Mischung aus Ärztezentrum, Schule, Schwimmbad, Einkaufszentren und einer gelben voll-funktionierenden Telefonzelle:
30 Cent = ein Anruf

Alte Plattenbauten

Renovierte Plattenbauten mit Kunstobjekt


In Lübbenau schauten wir nur mal ganz kurz auf die Touristenmeile rund um die Schlossinsel, den "Hafen" und die Hauptkirche. Wir waren noch zu früh für irgendwelche Ereignisse in diesem netten Ort. Uns genügte ein erster Eindruck von schön renovierten Häusern, hervorragende Straßen und ersten Verkaufsständen, wo man Gurken kaufen konnte. Zum Hafen lockte es uns, weil wir mal schauen wollten, ob wir in einem kleinen Kahn durch die Spree würden 'staksen' können. Doch es gab nur große Kähne. Der  "Kapitän" würde uns in einem Riesenkahn mit 20 anderen Touristen im Schneckentempo durch die Kanäle und Spreeausläufer staksen - wir wären zur Untätigkeit sitzend in Decken gehüllt verdammt gewesen. Nee, danach war uns an diesem Morgen unseres achten Urlaubstages nicht.
Marktplatz von Lübbenau - Sonntag, 9.00 Uhr.


Uns zog es durch den Spreewald Richtung Norden nach Schlepzig. Hier einige Eindrücke von einer mehr als 5-stündigen Anreise:
Handbetriebene Schleuse mit Anweisungsschildern für die Berg- und Talfahrt

Wir überquerten ein Sumpfgebiet auf einem hochgelegtem Holzlattenweg.

Die Hauptstraße von Lübzig am Sonntag.

In Schlepzig kamen wir gegen 14.20 Uhr an und brachten Lust auf eine warme Mahlzeit mit. Dank eines Tipps, den wir unterwegs von einem anderen Radlerpärchen erhalten hatten, kehrten wir im "Grünen Strand des Spreewaldes" ein. Dort genossen wir fürstlich mit Blick auf einen ruhenden Kamin Spargelcremesuppe, Carpaccio, Leber und frisch gestampfes Kartoffelpüree. In Schlepzig gefiel uns der Weidendom.
Ein Weidendom, der 2004 von einem Gärtnerteam aufgebaut wurde und inzwischen als natürliche Kirche u.a. bei Trauungen dient. Schön auch die renovierten Häuser und Bootsanleger sowie die in der Nähe von Störchennestern angebrachten Schilder mit Infos über den Geburtenstand...
Weidendom in Schlepzig
Hotel Spreewald mit eigenem Anleger und schwimmendem Häuschen
Geburtentafel der hier nistenden Störche.
Um 19.00 Uhr waren wir wieder in unserem Hotel, genossen die Dusche, unser typisches Radlerabendessen, bestehend aus von unterwegs mitgebrachtem Brötchen, Hartwurst, Butter und ein paar Erdnüssen. In der Tankstelle von nebenan hatten wir uns mit Getränken versorgt. Hmm... so konnten wir auf unserem Hotelzimmer chillen.

In Vorbereitung des nächsten größeren Zieles buchten wir für Bautzen unser nächstes längeres Quartier. Auf dem Weg dorthin wollen wir morgen bei einem Arbeitskollegen in Döbern auf einen Kaffee vorbei fahren. Mal sehen, ob es klappt. Gute Nacht!

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