Thursday, May 14, 2015

11. Tag: Dörfer mit ...Witz - Wandern und Radeln am Vatertag

Vatertag, 14. Mai, sollten wir bei etwas kühlem, jedoch trockenem Wetter in Sachsen genießen können. Hier hier er Männertag:

 
Wir waren also nicht die einzigen Radler, die sich heute zu einer Tour entlang der Spree begaben. Zunächst ging es gegen 09.30 Uhr flott runter an die Spree. Von dort folgten wir unserem Bauchgefühl - oh, was für ein schöner Weg - und den allgemeinen Fahrradschildern für den Brandenburg-Elbe-Spree-Weg. Als wir Bautzen immer näher kamen, war klar, wir fuhren in die falsche Himmelsrichtung. Also nochmal Retour, die schöne Strecke erneut anders herum gefahren, die Gruppen mit Bollerwagen, Rucksack & Co. nochmals begrüßt und Richtung tschechische Grenze geradelt. So, wie geplant. Ziel heute: Schirgiswalde.
Unterwegs gab es erwartungsgemäß viel Natur, viele andere Radler und Wanderer, Gegenwind und auch einige Höhenmeter zu überwinden.

Radwanderweg durch Felder, auch mal etwas abseits von der Spree

Uferweg mit 12% Steigung oder Abfahrt - wir fuhren die Strecke zwei Mal.
Unterwegs trafen wir auf verschiedene noch betriebene oder stillgelegte Fabriken.
Die Fabrik  Maschinen- und Gerätebau GmbH hat die Umwälzungen während der DDR überlebt. 1972 wurde der Familienbetrieb verstaatlicht.

1991 übernahm die Industriellenfamilie Raussendorf erneut das Ruder und konnte ab 2005 in die Produktion von Landmaschinen einsteigen. Das renovierte Werk ist ein architektonisches Prachtstück im Vergleich zu maroden nicht mehr betriebenen Anlagen wie diese:
Unterwegs streiften wir alte Handelswege. Sie verbanden Böhmen mit Polen und Deutschland. Hier steht Heiner auf einer besonders schönen noch erhaltenen Steinbrücke aus dem 18. Jahrhundert.

Nach etwa 35 Kilometer hatten wir unseren Zielort Schirgiswalde erreicht.

Blick auf Schirgiswalde

Es herrschte jedoch "tote Hose"... hatten wir unterwegs zahlreiche spontan erweiterte Restaurantbetriebe mit Grillangeboten gesehen, so bot diese Stadt auf den ersten Blick nichts Duftendes. Der Ort ist auch vollständig renoviert. Ein kleiner Rundgang um die Kirche, entlang des Marktplatzes zeigte ländliche Idylle. In einer Nebenstraße fanden wir einen neu eröffneten Döner-Laden. Dort ruhten wir im warmen Verkaufsraum aus. Vor uns warteten bereits mehrere junge Männer auf ihre Speisen. Wir nahmen die Auszeit gern wahr und beobachteten die Gruppe, die mit ihrem Bollerwagen mit riesem Sack Grillkohle, dann doch beschlossen hatten, hier im Dönerladen zuzuschlagen. Nachdem sie den Dönerspies geplündert hatten, bot uns die leicht überarbeitete Eigentümerin Pizza an; das war in Ordnung für uns.

Gut gestärkt und gewärmt (der kalte Wind hatte es in sich) machten wir einen Abstecher zum Stausee von Sohland, strampelten die Hügel bis Crostau hoch und jagden anschließend eine Strecke wieder hinunter ins Spreetal Richtung Bautzen.

Heiner und ich ließen uns unterwegs noch einen Pott Kaffee schmecken, den wir im Garten einer Landgaststätte genossen... die Sonne kam hinter den Wolken hervor. Bevor wir auf das Rad stiegen, nahm ich noch rasch ein Foto von sogenannten "Umgebindehaus" auf. Typische althergebrachte Bauweise:

Bei unserer Fahrt durch die verschiedenen kleinen Dörfchen fielen uns die witzigen Namen auf wie: Denkwitz, Eutowitz, Köblitz, Rodewitz, Großpostwitz...

Auf dem Rückweg, entlang der Spree, machten wir Halt an den Kletterfelsen bei Bautzen.

Gegen 17.20 Uhr waren wir wieder im Hotel, duschten, ruhten uns aus und zogen uns warm an.

Abendbesuch in Bautzen
Wir gingen zu Fuß in die Innenstadt von Bautzen. Wir wollten die Gedenkstätte von Bautzen (Stasigefängnis) finden. Dies möchten wir uns morgen, am 12. Urlaubstag anschauen.

Auf dem Weg in die Stadt - Azaleen-Park
 Später interessierten uns die Wege um die Innenstadt besonders. So gingen wir nach einer Soljanka und einem Kesselgulasch die Türme der Stadt ab, suchten die Gänge entlang der Stadtmauern und fanden natürlich viele Fotomotive... obwohl meine Empfehlung steht, diese Stadt ist zu schön, um auf Fotos Platz zu finden und angemessen gewürdigt zu werden.
Finanzamt

Hammermühle

Nicolai-Kirche

Urlauber in Abendstimmung


Bei der Rückkehr zu unserem Hotel sehen wir diesen Heißluftballon über dem Gewerbepark Wilthener Straße. Zurück geblickt haben wir heute auch mindestens 60 Kilometer absolviert, 55 per Fahrrad, mindestens 5 zu Fuß. Das hat gut getan!

Perfekt wäre es gewesen, dann rechtzeitig die ermüdeten Beine hochzulegen und zu schlafen. Leider war im Nachbarzimmer Party angesagt und so lagen wir noch bis weit nach Mitternacht wach, konnten morgens jedoch auch nicht entgegen unserem Rhythmus länger schlafen. Das war Pech.

No comments:

Post a Comment