Tuesday, May 5, 2015

2. Tag: In und um Havelberg

Nach dem Frühstück lockt uns die Sonne schon früh in die Stadt. Nachdem wir am Vorabend schon den Domberg kurz abgefahren sind, wollten wir nun die Gartenanlagen zu Fuß erwandern. Wir sind zu früh dran (BUGA-Gelände ist erst ab 9 Uhr geöffnet). Aber gegenüber dem Dom gibt es das erste Kleinod zu entdecken: Der alte Garten der Domprobstei wird derzeit mit Spenden und auf Basis von 1-Euro-Jobs aus der Verwilderung geholt. Seit Juli 2014 sind fleißige Helfer damit beschäftigt, den Garten nach italienischem Vorbild neu zu gestalten (über die ursprüngliche Gestaltung fehlen detaillierte Angaben). Der dort befindliche Holzpavillion wurde auch renoviert, und steht nun für festliche Anlässe zur Verfügung (z.B. Trauungen).
Noch sind die neu gepflanzten Bäume und Sträucher klein, doch man kann schon ahnen dass dies später mal eine schöne Anlage sein wird.
Garten der  Domprobstei
Danach geht es dann zum BUGA-Gelände, und wir besichtigen dort als erstes die Grabmal-Ausstellung. Aus dem ganzen Bundesgebiet haben Steinmetze und Friedhofs-Gärtner Mustergräber erstellt, und eines ist schöner als das andere. Es ist schon faszinierend, wie man auf nur 2 - 4 Quadratmetern  Pflanzen mit immer neuen Ideen kunstvoll um den Grabstein herum arrangieren kann. Die meist gestellte Frage an die dortigen Gärtner ist sicherlich: "Liegen hier wirklich Tote unter den Gräbern?" Die Antwort: "Nein, alles nur Schau!"
Wir gehen über die Flethe-Brücke zurück zum Domberg. Unter uns sind die Hänge mit Tulpen übersät. Man muss unwillkürlich daran denken, welche Arbeit dahinter steckt, wie viele fleißige Hände hier im Herbst die Tulpenzwiebeln in die Erde gesteckt haben müssen.
Von der Flethe-Brücke geht es eine Mauer entlang bis zur Kleingartenanlage am Nussberg. Hier haben die Kleingärtner der BUGA für ein Jahr ihre Gärten überlassen. Diese hat dann auf der Fläche einige Mustergärten und Pavillons angelegt. Eine große Kräuterspirale, Hochbeete mit Kunststoff oder Kokos-Umfassung sowie eine Austellung des NABU warten dort auf die Besucher.

NABU-Experte "Eiche-39" wartet nicht lange, bis er angesprochen wird. Er schildert uns lebendig und leidenschaftlich die Möglichkeiten, die in einem Kräutergarten verborgen sein sollten.


Anregungen für den eigenen Garten finden sich dort viele. Hinter allen steckt sehr viel Fleiß, Know-How und künstlerisches Geschick.Im Fall der BUGA auch eine Menge Geld. Es wuseln ständig Gärtner und Fachkräfte um uns herum, die hier und da etwas abzupfen, Ästchen schneiden, Gras abkanten und Wege harken.

NABU empfiehlt, 10 Dinge im Leben zu erledigen: Auch eine Kräuterspirale anlegen...

Auch Kunst -wie dieses Sitzarrangement gehört zur BUGA.
Und wir werden dort von einem Filmteam entdeckt, und mangels anderer Besucher auch gleich gefilmt und befragt.  Wie man auf obigem Bild sieht war die Sonne mittlerweile einigen Regenwolken gewichen, und daher war die Anzahl der Besucher zunächst gering.


Uns ermöglichte dies ein ungestörtes Bummeln und Schauen, und der Berater von der NABU konnte sich ganz auf uns konzentrieren. (übrigens ein Freiwilliger aus Stuttgart-Leonberg).
Mohnblumen - einfach und schön
Wir nahmen hier einige Inspirationen mit nach Hause: z.B. dass wir zusätzlich zum Schnittlauch auch noch Knoblauch-Gras und Spitzwegerich im Kräuterbeet anpflanzen sollten.

Der Weg führte uns nun wieder zurück zum Dom, und auch wenn es innen recht kühl war, haben wir dennoch eine schnelle Runde durch dieses eindrucksvolle Bauwerk gedreht.
Nach dem Besuch im Dom wärmten wir uns im Dom-Café mir einem heißen Kaffee wieder auf und machten uns dann auf in die Altstadt von Havelberg. Diese liegt auf einer Insel, und ist nur über vier Brücken zu erreichen. Am Ratshaus warteten einige dunkle Fahrzeuge mit Blaulicht:

Irgend ein Minister wahr wohl anlässlich der BUGA mitsamt seinem Gefolge zu Besuch in Havelberg.
Wir bummelten ein wenig durch die kleine Fußgängerzone und stärkten uns danach mit ein Paar Reibekuchen mit Apfelmus.
Danach war es dann aber auch schon vorbei mit dem trockenen Wetter und wir verzogen uns eine Weile ins trockene Hotelzimmer. Erst als dann der Dauerregen am Nachmittag aufhörte schwangen wir uns wieder aufs Rad. Diesmal in Richtung Norden, vorbei an der Elbe-Havel-Kaserne auf dem Elbe-Radweg. Der verläuft hier nicht an der Elbe, sondern auf dem Hochufer der Havel. Und nach einigen Kilometern dann auch nicht mehr als eigener Radweg sondern auf der (zum Glück nur wenig befahrenen) Straße.
Ganz bis zur Havelmündung in die Elbe haben wir es nicht geschafft, nach ca. 15 Kilometern bogen wir links ab zur Havel und fuhren dann auf dem Dammweg zurück nach Havelberg.
Wie man sieht waren wir auch hier die einzigen Besucher.
Der Dammweg führte uns nicht ganz bis Havelberg, sondern nur bis zu einem Stauwehr. Hier lernten wir, dass  an dieser Stelle früher die Havel in die Elbe mündete. Wegen der viele Überschwemmungen wurde dann in den Jahren 1934 bis 1956 ein Kanal gebaut der die Elbe 10 km weit begleitet und die Havel erst dort in die Elbe münden lässt. Seitdem ist hier die Elbe mit einem Damm von der Havel getrennt, und Havelberg so sicher vor den Elbfluten.
Der Radweg wird von hier aus wieder zur Straße geführt, denn das Gelände nördlich gehört zu einem Truppenübungsplatz.
Wir sind am späten Nachmittag wieder zurück in Havelberg, und nach einem kuzen Gepäckwechsel im Hotel geht es erneut auf den Domberg, in Dolce Vita zum Abendessen. Dank der Bewegung an der frischen Lust haben wir guten Appetit, und  das Essen mundet ebenso wie die Getränke.
Danach noch schnell ein paar Kleinigkeiten im Supermarkt gekauft, dann zurück zum Hotel. Denn in der Zwischenzeit hat sich der Himmel erneut mit dunklen Wolken gefüllt, und wir sind froh das nun folgende Gewitter im trockenen Zimmer beobachten zu können. Und diese Zeit nutzen wir dann natürlich auch zum lesen und zum bloggen. Und zur Planung für den nächsten Tag, der ja laut Wettervorhersage wieder trockener werden soll.

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