Sunday, May 17, 2015

13. Tag: Rückreise und auf einen Kaffee bei Carl

Mit frohem Gefühl packten wir unsere sieben Sachen, luden Fahrräder und das Gepäck ins Auto, stellten sicher, dass die Erinnerungen an den Urlaub gut auf Chip-Karten und im Herzen geborgen sind und fuhren gegen 9.00 Uhr Richtung Westen. Blauer Himmel. Schöner Abschied von Bautzen. Vorbei rasten wir mit dem Golf Variant an Dresden, Meißen, Grimma und Bernburg, bogen dann auf die B 6 Richtung Goslar ab, machten Zwischenstopp in Quedlinburg und erreichten gegen 14.30 Uhr unseren Sohn Carl in Clausthal-Zellerfeld.

Einige Eindrücke aus Quedlinburg
Die touristisch stark besuchte Innenstadt von Quedlinburg

Lecker speisen im Kartolffelhaus Nr. 1 - etwas abseits der Touristenroute

Bücher - immer ein Hingucker, zumal in historischen Denkmälern untergebracht.

Wachturm
Und zu guter letzt Abschied von Quedlinburg:

Etwa eine Stunde später klingelten wir bei Carl in Clausthal-Zellerfeld. Bei Carl war es regnerisch und kalt. Ein Foto war irgendwie nicht in unserem Gedankenpaket, als wir gemeinsam in einem Café plauderten. Um 17.00 Uhr waren wir zu Hause. Zurück von einer bemerkenswerten Fahrt zu schönen Orten Deutschlands.
Insgesamt rund 1200 km mit dem Auto und ca. 350 km mit dem Fahrrad lagen hinter uns. Und viele neue Eindrücke die wir in den nächsten Tagen noch verarbeiten müssen.

Doch zunächst kommt erst einmal noch Rasen mähen, die Waschmaschine anschmeißen und die Post sichten.

Friday, May 15, 2015

12. Tag: Abschlussrunde durch Bautzen

Von blühenden Gärten bis zum "Gelben Elend"
Heute ging es zu Fuß in die Stadt:
De Weg führte uns zunächst durch eine Kleingartenanlage, die stadtnah fast schon Bundesgartenschau-Flair bot.

An einer Holzwand wurde ein lokales Fußballspiel angekündigt.

Als nächstes fanden wir deutliche Zeichen für Innovationsfreude. Im Technologiezentrum Bautzen erhalten Gründer und temporäre Selbständige ein gutes Arbeitsumfeld.


Wenn man in Bautzen ist, sollte man sich auch einmal die Zeit nehmen und den berühmt-berüchtigten Stasi-Knast anschauen, in dem während der DDR-Zeit viele politisch anders Denkende eingesperrt waren.
Tatsächlich gibt es zwei Gefängnisse: Das "gelbe Elend" ist ein große Anlage im Norden von Bautzen, die auch heute noch als Justizvollzugsanstalt genutzt wird. Und es gibt eine kleinere Anlage im Süden der Stadt, Bautzen II, die heute als Gedenkstätte Bautzen für Besucher geöffnet ist.



Dieses Bautzen II ist das einzige Gefängnis in der DDR, das unter der direkten Aufsicht des Ministeriums für Staatssicherheit stand (kurz: Stasi), auch wenn dieser Umstand vor der Bevölkerung bis zum Schluss geheim gehalten wurde. Hier wurden alle Partei- und Regime-Kritiker inhaftiert, aber auch Ausreisewillige, Fluchthelfer, West-Spione und strafffällig gewordene Parteikader. Aus diesem Grunde war Bautzen von der Öffentlichkeit vollständig abgeschirmt.
Heute ist der Komplex ein Mahnmal für die Unterdrückung durch das SED-Regime, Eintritt ist frei, geöffnet Mo-Do 10-16 Uhr, Fr. 10 - 20 Uhr, So,Sai und Feiertags von 10 - 18 Uhr.
Eingang zu Bautzen II
Wer auf eine Führung durch ehemalige Gefangene verzichtet,  dem ist zu empfehlen sich das Einführungsvideo anzuschauen, das im Eingangsbereich neben den Garagen gezeigt wird. Durch die im Film vor Ort interviewten ehemaligen Insassen wird einem dann beim Rundgang vieles vertraut vorkommen und das Verständnis des Gezeigten erleichtert.



Nach diesem Rundgang besichtigten wir auch noch das Stadtmuseum Bautzen, das einen von der Bronzezeit bis in die neuzeitliche Geschichte rund um Bautzen führt.

Auch Bautzen war geprägt von der Textilindustrie. Eine Weberfamilie musste 1884 noch 15 Stunden arbeiten, während es 1910 "etwas" besser ging: 10 Stunden Arbeitszeit + sich kümmern um Garten und Vieh...
Auch interessante Aussagen:
- bis ca. 1900 war es Arbeitgebern erlaubt die Angestellten körperlich zu züchtigen
- wir befinden uns derzeit in einer erstaunlich langen Warmzeit zwischen zwei Eiszeiten (ob die globale Erwärmung die nächste Eiszeit wohl weiter verzögert?)
- Bautzen wurde Ende April 1945 erfolgreich via Häusekampf gegen die vorrückenden polnischen und russischen Truppen verteidigt: wohl einer der letzen Erfolge der Wehrmacht...

Nach so viel grauer Geschichte und muffiger Museumsluft mussten wir an die frische Luft. Immerhin herrschten fast schon sommerliche Temperaturen. So marschten wir zum Abschluss durch die Parkanlage entlang des ehemaligen  äusseren Befestigungswalls von Bautzen. Diese ist gerade bei so einem sonnigen Wetter wie wir es hatten, sehr zu empfehlen. Parkähnlich ist der Gürtel um die Stadtmauer angelegt. Früher war hier auch streckenweise ein Wassergraben angelegt. Heute standen hier blaue Stiefmütterchen.
Im Wechsel folgten über
einen sehr schön angelegten Rundweg Spielplatz, Sitzbänke, Brunnen und vielfältige Bäume. Diese waren nach Gebieten oder Themen angelegt, so z. B. Gehölz aus Nordamerika oder Laubbäume. Faszinierend die sanierten oder neu in bestehende historische Gebäude gebaute Häuser entlang unserer Route.



Gegen 17.30 Uhr - also unser normalen Rückkehrzeit - trafen wir wieder im Hotel ein. Etwas ausruhen und dann packte uns doch noch Mal die Lust, im nahegelegenem Lidel zu stöbern, was das Sortiment wohl von unserem im Westen unterscheidet. Wir fanden frischen Bärlauch und Sandmännchen-Tee.
Ansonsten aber der dann doch die üblichen Sortimente.



Thursday, May 14, 2015

11. Tag: Dörfer mit ...Witz - Wandern und Radeln am Vatertag

Vatertag, 14. Mai, sollten wir bei etwas kühlem, jedoch trockenem Wetter in Sachsen genießen können. Hier hier er Männertag:

 
Wir waren also nicht die einzigen Radler, die sich heute zu einer Tour entlang der Spree begaben. Zunächst ging es gegen 09.30 Uhr flott runter an die Spree. Von dort folgten wir unserem Bauchgefühl - oh, was für ein schöner Weg - und den allgemeinen Fahrradschildern für den Brandenburg-Elbe-Spree-Weg. Als wir Bautzen immer näher kamen, war klar, wir fuhren in die falsche Himmelsrichtung. Also nochmal Retour, die schöne Strecke erneut anders herum gefahren, die Gruppen mit Bollerwagen, Rucksack & Co. nochmals begrüßt und Richtung tschechische Grenze geradelt. So, wie geplant. Ziel heute: Schirgiswalde.
Unterwegs gab es erwartungsgemäß viel Natur, viele andere Radler und Wanderer, Gegenwind und auch einige Höhenmeter zu überwinden.

Radwanderweg durch Felder, auch mal etwas abseits von der Spree

Uferweg mit 12% Steigung oder Abfahrt - wir fuhren die Strecke zwei Mal.
Unterwegs trafen wir auf verschiedene noch betriebene oder stillgelegte Fabriken.
Die Fabrik  Maschinen- und Gerätebau GmbH hat die Umwälzungen während der DDR überlebt. 1972 wurde der Familienbetrieb verstaatlicht.

1991 übernahm die Industriellenfamilie Raussendorf erneut das Ruder und konnte ab 2005 in die Produktion von Landmaschinen einsteigen. Das renovierte Werk ist ein architektonisches Prachtstück im Vergleich zu maroden nicht mehr betriebenen Anlagen wie diese:
Unterwegs streiften wir alte Handelswege. Sie verbanden Böhmen mit Polen und Deutschland. Hier steht Heiner auf einer besonders schönen noch erhaltenen Steinbrücke aus dem 18. Jahrhundert.

Nach etwa 35 Kilometer hatten wir unseren Zielort Schirgiswalde erreicht.

Blick auf Schirgiswalde

Es herrschte jedoch "tote Hose"... hatten wir unterwegs zahlreiche spontan erweiterte Restaurantbetriebe mit Grillangeboten gesehen, so bot diese Stadt auf den ersten Blick nichts Duftendes. Der Ort ist auch vollständig renoviert. Ein kleiner Rundgang um die Kirche, entlang des Marktplatzes zeigte ländliche Idylle. In einer Nebenstraße fanden wir einen neu eröffneten Döner-Laden. Dort ruhten wir im warmen Verkaufsraum aus. Vor uns warteten bereits mehrere junge Männer auf ihre Speisen. Wir nahmen die Auszeit gern wahr und beobachteten die Gruppe, die mit ihrem Bollerwagen mit riesem Sack Grillkohle, dann doch beschlossen hatten, hier im Dönerladen zuzuschlagen. Nachdem sie den Dönerspies geplündert hatten, bot uns die leicht überarbeitete Eigentümerin Pizza an; das war in Ordnung für uns.

Gut gestärkt und gewärmt (der kalte Wind hatte es in sich) machten wir einen Abstecher zum Stausee von Sohland, strampelten die Hügel bis Crostau hoch und jagden anschließend eine Strecke wieder hinunter ins Spreetal Richtung Bautzen.

Heiner und ich ließen uns unterwegs noch einen Pott Kaffee schmecken, den wir im Garten einer Landgaststätte genossen... die Sonne kam hinter den Wolken hervor. Bevor wir auf das Rad stiegen, nahm ich noch rasch ein Foto von sogenannten "Umgebindehaus" auf. Typische althergebrachte Bauweise:

Bei unserer Fahrt durch die verschiedenen kleinen Dörfchen fielen uns die witzigen Namen auf wie: Denkwitz, Eutowitz, Köblitz, Rodewitz, Großpostwitz...

Auf dem Rückweg, entlang der Spree, machten wir Halt an den Kletterfelsen bei Bautzen.

Gegen 17.20 Uhr waren wir wieder im Hotel, duschten, ruhten uns aus und zogen uns warm an.

Abendbesuch in Bautzen
Wir gingen zu Fuß in die Innenstadt von Bautzen. Wir wollten die Gedenkstätte von Bautzen (Stasigefängnis) finden. Dies möchten wir uns morgen, am 12. Urlaubstag anschauen.

Auf dem Weg in die Stadt - Azaleen-Park
 Später interessierten uns die Wege um die Innenstadt besonders. So gingen wir nach einer Soljanka und einem Kesselgulasch die Türme der Stadt ab, suchten die Gänge entlang der Stadtmauern und fanden natürlich viele Fotomotive... obwohl meine Empfehlung steht, diese Stadt ist zu schön, um auf Fotos Platz zu finden und angemessen gewürdigt zu werden.
Finanzamt

Hammermühle

Nicolai-Kirche

Urlauber in Abendstimmung


Bei der Rückkehr zu unserem Hotel sehen wir diesen Heißluftballon über dem Gewerbepark Wilthener Straße. Zurück geblickt haben wir heute auch mindestens 60 Kilometer absolviert, 55 per Fahrrad, mindestens 5 zu Fuß. Das hat gut getan!

Perfekt wäre es gewesen, dann rechtzeitig die ermüdeten Beine hochzulegen und zu schlafen. Leider war im Nachbarzimmer Party angesagt und so lagen wir noch bis weit nach Mitternacht wach, konnten morgens jedoch auch nicht entgegen unserem Rhythmus länger schlafen. Das war Pech.

Wednesday, May 13, 2015

10. Tag: Stippvisite in Görlitz

Nach dem anstrengenden Tag wieder ein Ausflug mit dem Auto zum Ausruhen. Das Ziel war die östlichste Stadt Deutschlands (auch wenn wir so das Spree-Tal mal verlassen mussten).
Die Anfahrt bei sonnigem Wetter machten wir nicht per Autobahn oder Bundestrasse, sondern über die Via Regia: eine der ältesten und längsten Landverbindung zwischen Ost- und Westeuropa, von Kiew nach Santiago de Compostela. Ein Abschnitt beginnt in Görlitz und endet in Bautzen: Wir folgten also dieser einen Etappe gegen die Richtung. Wie schon üblich machten auch diesmal diverse Baustellen die Durchführung schwierig, aber die Umleitungen waren für uns immer nur eine neue Abwechslung mit neuen Einblicken in unser Urlaubsland. Wir hatten es ja nicht eilig und genossen die Landschaft in der die Wiesen und Wälder einen schönen Kontrast mit den blühenden Rapsfeldern bildeten.

In Görlitz angekommen parkten wir an der erstbesten Stelle, denn wir wollten den Marsch in die Innenstadt zum "Häuser-Gucken" nutzen. Görlitz ist vom Krieg weitgehend verschont geblieben, und den geplanten Abriss der Innenstadt konnte die DDR nicht finanzieren. So gibt es dort nun über 4000 größtenteils bereits sanierte Baudenkmäler, insbesondere viele schöne Villen aus der Gründerzeit und Bürgerhäuser. Nachfolgend einige Impressionen:

Hier die Volksbibliothek (die auch einen hochmoderen Anbau hat!)
Die Kombination von Bruchsteinen und gebrannten Ziegel ist etwas was mir besonders gut gefällt.



Ein kleiner Park gegenüber dem Postamt.
Viele Gebäude sind saniert, aber eine große Anzahl ist noch vom Verfall bedroht oder wird gerade saniert. Daher sind Absperrungen und Gerüste überall Teil des Stadtbildes.

Die Geschäfte zeigten sich von ihrer schönsten Seite. Manchmal war die Dekoration so schön, dass wir im nachherein gar nicht mehr wussten, was hier verkauft wurde:
Schöner Ladeneingang... doch was konnte hier gekauft werden?


Wir wollten dann auch mal schauen wie es auf der polnischen Seite aussieht. Vom weiten sichtbar war schon diese Plattenbau-Siedlung.








Wir sind dann über die neue Altstadtbrücke zu Fuß über die Neisse um uns das genauer anzuschauen. Direkt an Ende der Brücke drei Tabak-Geschäfte, dann eine Häusergruppe die frisch saniert aber leer stehend war (an den Fenstern klebten noch die Etiketten), und bereits in der zweiten Häuserzeile Plattenbauten. Ich habe keine Fotos gemacht. Mir war das zu schaurig.

In Zgorzelc, dem "polnischen Stadtteil" von Görlitz, zeigte sich insgesamt schon ein Fortschritt bei der Infrastruktur. Doch der Kontrast zwischen funktionellen, lieblosen Betonbauten und nunmehr renovierten Bürgerhäusern war einfach nicht mehr schön... zudem fehlte ja das Leben in den renovierten Häusern, was dem Ganzen einen Mantel von "Geisterstadt" überwarf. Die dubiosen Tabakläden... hier Zigaretten passten zum Klischee.

Schulgruppe in Partylaune
Ganz anders und lebhafter aud der Görlitzer Seite: Alle Menschen, denen wir begegneten, waren freundlich und ließen sich auf eine Begrüßung ein oder ein Nicken. Wir wurden während unseres Aufenthaltes mehrmals von Jugendgruppen "belagert", die ihren Abschied von der Schule (Abschluss Realschule, schätze ich) feierten. Mit lustiger bunter Verkleidung, lauten Tröten und Trillerpfeifen umschwärmten sie die Menschen, baten um eine kleine Gabe, um Party machen zu können. Nette Tradition.
Die vielen Eindrückte machten uns müde. Wir verzogen uns in das Café Lucullus - ein richtiger Geheimtipp. In einem Haus in der Peterstraße, aus dem 16. Jahrhundert, bewirtete uns der Eigentümer mit Spezialitäten des Hauses, so z. B. einer Mohnpiele (Mohn, Mandeln, Milch, Brötchen-Törtchenmus...) und perfektem Kaffee. Ah, so schön kann Urlaub sein:
Urlauberin im Café Lucullus
So gestärkt begaben wir uns mit unseren Navigationsgeräten bewaffnet auf die Suche nach einem Fahrradhandel. Der Spezialist Little John Bikes, etwas außerhalb der Innenstadt, bot dann auch alles, was das Fahrradherz begehrte... nur keinen Adapter für eine Ortliebtasche. Wir wussten allerdings, dass wir hier schon etwas anspruchsvoll waren. Ziel war ja letztlich auch, einmal die Stadt Görlitz von anderer Perspektive aus zu erwandern.



In der Görlitzer Innenstadt nahm uns auf dem Weg zurück zum Auto die Architektur wieder gefangen. In der Stadt kann man noch schöne Ruinen finden, wie zum Beispiel diese alte volkseigene  Kondensatorenfabrik:

Von der Seite

Und hier die Fassade





Von der polnischen Seite aus wird die Görlitzer Altstadt in erster Linie von der St.Peter-und-Paul-Kirche geprägt. Hierin befindet sich die im Jahr 1703 erbaute "Sonnenorgel". In den Jahrhunderten hat sie natürlich auch Kriege, Umbauten, Zerstörungen mitmachen müssen. Der Freundeskreis Görlitzer Sonnenorgel e.V. setzt sich seit 1991 dafür ein, dass die Orgel komplett in Stand gesetzt ist und bleib. Von 1995 bis 2004 erfolgte die Restaurierung. Nun verfügt die einzigartige Orgel über 88 Registern mit 6095 klingenden Pfeifen. Die Gesamtkosten wurden 2008 vollständig bezahlt: 1,5 Millionen Euro.  Spenden werden weiterhin für die Instandhaltung entgegengenommen.

Tipp:  Gute heimsche Küche gibt es im "Nachtschmied". Die historische Gaststätte bietet mit einer kleinen überschaubaren Speisekarte Leckeres aus sorbischer und deutscher Küche zu angemessenen Preisen. Auch, wenn man etwas länger als sonst auf die Bedienung wartete, war dies nicht langweilig. Der Raum war gespiekt mit historischen Gerätschaften aus Schmiedebetrieben, schönen Holzarbeiten, alten Fotos und anderen Utensilien. Die Holzvertäfelung und Glasmalerei schaffte behagliches Ambiente.
 












 Und hier noch ein letztes Bild von Görlitz: Die ehemalige Jäger-Kaserne, in der nun die Stadtverwaltung untergebracht ist.

Nachdem wir uns an Görlitz satt gesehen hatten (oder besser: müde gesehen), machten wir uns auf den Rückweg. Der führte uns zunächst zum Hausberg der Görlitzer, der Landeskrone, die nur wenige Kilometer westlich der Stadt liegt. Der 420m hohe Basalt-Hügel ist vulkanischen Ursprungs, und war schon seit der Bronzezeit fast immer mit einer Burg gekrönt. Die letzte wurde aber bereits 1440 von den Görlitzern Bürgern nieder gemacht. 
Heute befindet sich dort ein kleines Hotel und ein Aussichtsturm. Diesen bestiegen wir und genossen den herrlichen Rundumblick,  bis hin zum Iser- und Riesengebirge.
Ebenfalls zu finden ist dort diese 1901 errichtet Bismarck-Säule. Bismarck ist übrigens Ehrenbürger von Görlitz.









Nächste Station unserer Heimreise war die Kleinstadt Löbau.
Diese war 2009 Standort der sächsischen Gartenschau, das Gelände ist wohl auch heute noch sehenswert, wir beschränkten uns diesmal auf die hübsche Altstadt.
Diese ist fast vollständig saniert.

Um etwas Lokal-Colorid zu schnuppern, zogen wir uns auch hier in ein kleine Café zurück. Während ich Zeitung las, verfolgte Hilde den Produktions-Werbefilm der Bäckerei Schwerdtner. Später sahen wir unterwegs ein Produktionsvideo über die zahlreichen Produktionsschritte von der Idee bis zum Stempel. In einem Schaufenster eines alteingesessenen Stempelherstellungsbetriebes - Schmorrde - stand der Fernseher, außen, unter dem Dach war ein Lautsprecher angebracht. Sehr interessant. Diese Firma ist übrigens eine der wenigen die sich nach der Wende einen neuen Kundenkreis in West- und Ost aufbauen konnte, und so den Umsatz steigern konnte. Insbesondere die frühe Nutzung des Internets war dabei ein Erfolgsfaktor.

Wie man sieht war die Sanierung der Löbauer-Altstadt gut durchgeplant.














Aber schon heute sieht man die Zeichen der Zeit: Grünspan an den Wetterseiten und Graffiti an den hellen Flächen.










Zurück in Bautzen versuchten wir mal unser Hotel ohne Navi zu finden. Hätten wir auch bestimmt geschafft, wenn nicht eine innerstädtische Baustelle uns auf eine Nebenstrecke und so aus dem Konzept gebracht hätte. So musste die Navi doch noch mal kurz ran, denn der Stadtplan lag immer noch zuhause... 20 Minuten erfolgloses Try and Error.